Werkschließung Jungheinrich - FDP fordert Runden Tisch

Die angekündigte Schließung des Jungheinrich-Werks in Lüneburg bis Ende 2027 hat Schockwellen in Stadt und Region ausgelöst. Rund 380 Beschäftigte sind betroffen – darunter hochqualifizierte Fachkräfte, Familienväter und -mütter, junge Auszubildende und langjährige Mitarbeitende. Für die FDP Lüneburg steht fest: Diese Entwicklung darf nicht hingenommen werden – und sie ist nicht alternativlos.
„Diese Entscheidung ist nicht nur ein Angriff auf 380 Existenzen, sondern auf den gesamten industriellen Wert unserer Region“, erklärt Cornelius Grimm, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Rat der Hansestadt. „Wer 100 Millionen Euro einsparen will, darf dabei nicht 100 Millionen Vertrauen in Lüneburg verspielen. Wir sagen klar: Wir sind bereit zu reden. Die entscheidende Frage an Jungheinrich lautet jetzt: Was können wir tun, damit ihr bleibt?“
Die FDP fordert deshalb die sofortige Einberufung eines Runden Tisches, an dem Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens, der Stadtverwaltung, des Landkreises, der IG Metall, des Betriebsrats, der Industrie- und Handelskammer sowie der Agentur für Arbeit gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Im Fokus steht dabei nicht nur der Erhalt des Standorts, sondern auch mögliche Transformations- oder Entwicklungsperspektiven – etwa als Spezialisierungs- oder Innovationsstandort innerhalb des Konzerns.
„Wir brauchen keine Absichtserklärungen mehr, sondern konkrete Verhandlungen auf Augenhöhe. Stadt und Landkreis müssen jetzt zeigen, dass sie Wirtschaft nicht nur verwalten, sondern gestalten wollen,“ so Grimm weiter.
Auch Finn van den Berg, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, warnt vor den weitreichenden Folgen:
„Die Schließung wäre ein industriepolitisches Desaster – nicht nur für Lüneburg, sondern für die gesamte Region Nordostniedersachsen. Es geht hier um mehr als einen einzelnen Standort: Es geht um das Signal, ob Produktion in unserer Region noch eine Zukunft hat. Deshalb fordern wir eine gemeinsame Kraftanstrengung von Stadt und Kreis. Wer Verantwortung trägt, muss jetzt handeln.“
- Kommunale Initiative für den Standorterhalt
▸ Prüfung wirtschaftlicher Spielräume durch Stadt und Landkreis zur Schaffung von Standortanreizen.
▸ Gespräche über mögliche Flächenerweiterungen, Digitalisierungshilfen oder Infrastrukturinvestitionen. - Begleitung der Beschäftigten mit sozialem Augenmaß
▸ Einrichtung einer Transfergesellschaft in Kooperation mit Arbeitsagentur und Weiterbildungsträgern.
▸ Förderprogramme zur Umschulung und Qualifizierung im Rahmen der Transformation. - Langfristige Industriepolitik für die Region
▸ Aufbau eines regionalen Transformationsfonds für Digitalisierung, Energieeffizienz und Prozessmodernisierung.
▸ Einrichtung eines Mittelstands- und Industriebeirats aus der Praxis – mit regelmäßiger Rückkopplung zur Politik. - Klares Bekenntnis zu Lüneburg als Industriestandort
▸ Verankerung in der Wirtschaftsförderung, Flächenentwicklung und Infrastrukturplanung.
▸ Gemeinsame Positionierung gegenüber Landes- und Bundespolitik, um Fördermittel gezielt zu lenken.
„Wer Transformation ernst meint, muss sie auch begleiten. Das Werk einfach zu schließen und hunderte Menschen vor die Tür zu setzen, ist keine Transformation – es ist Kapitulation,“ so Grimm abschließend. „Wir werden als FDP alles dafür tun, dass die Region Lüneburg stark bleibt – wirtschaftlich, sozial und menschlich.“