FDP fordert umfassende Verkehrsplanung für Baumaßnahmen 2025
Im Rahmen der Ratssitzung am 19. September 2024 hat Frank Soldan, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Lüneburger Stadtrat, eine wegweisende Rede zur Verkehrswende gehalten. In einer klaren und differenzierten Stellungnahme erläuterte er die Haltung der FDP zur Zukunft der Mobilität in Lüneburg und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
„Alle reden über die Verkehrswende – wir wollen sie gestalten,“ so Frank Soldan in seiner Rede. „Doch es geht nicht nur darum, den motorisierten Individualverkehr (MIV) einzuschränken, sondern eine nachhaltige, durchdachte Verkehrsplanung zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Menschen in und um Lüneburg gerecht wird.“
Die FDP betont, dass Maßnahmen zur Verkehrswende nicht losgelöst voneinander betrachtet werden können. Es braucht ein Gesamtkonzept, das sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr berücksichtigt und sich an den realen Lebensumständen der Menschen orientiert. Dies bedeutet für die FDP:
- Eine höhere Auslastung der Parkhäuser, um den Suchverkehr zu reduzieren.
- Die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel ohne den Zwang, dass Besucher und Anwohner auf das Fahrrad umsteigen müssen.
- Eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt bei gleichzeitiger guter Erreichbarkeit für alle Verkehrsteilnehmer – sowohl für PKW- als auch für Fahrradfahrer.
„Wir wollen den überflüssigen motorisierten Individualverkehr reduzieren, aber nur, wenn der ÖPNV deutlich verbessert wird,“ stellte Soldan klar. Der Ausbau des Radwegenetzes allein sei unzureichend und könne die Erreichbarkeit der Innenstadt für Besucher aus den umliegenden Regionen einschränken. „Ein gut ausgebauter ÖPNV ist der Schlüssel, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, ohne die Innenstadt für Besucher und Pendler unattraktiv zu machen,“ so Soldan weiter.
In seiner Rede sprach Soldan auch die Bewohnerparkregelung und die Erhöhung der Parkgebühren an. Er begrüßte die Erhöhung der Bewohnerparkgebühren auf rund 33 Cent pro Tag, kritisierte jedoch, dass es trotz dieser Erhöhung keine Garantie auf einen Stellplatz gibt. Außerdem forderte er, dass die Zonen für das Bewohnerparken öffentlich und transparent im Rat diskutiert werden sollten, anstatt diese Entscheidungen nichtöffentlich im Verwaltungsausschuss zu treffen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die Gebührenpflicht auf den Sülzwiesenparkplätzen. Hier sieht die FDP noch Diskussionsbedarf, insbesondere wenn das Ausweichen von Parkplatzsuchenden in angrenzende Wohngebiete zu neuen Problemen führt. Auch das Thema Parkplätze für Berufstätige und Besucher in der Lüneburger Innenstadt wurde angesprochen: „Wir unterstützen die Berufstätigen und Geschäftsinhaber und wollen eine faire Lösung für die Nutzung der Parkflächen finden.“
Ein zentraler Punkt für die FDP-Fraktion ist, dass die Innenstadt Lüneburgs auf Besucher angewiesen ist, die nicht nur aus der Stadt selbst, sondern auch aus dem Umland kommen. „Nur Lüneburger, die mit dem Fahrrad kommen könnten, reichen nicht aus, um eine belebte Innenstadt zu erhalten,“ betonte Soldan. „Besucher müssen spüren, dass sie willkommen sind – egal, ob sie mit dem Fahrrad oder dem Auto anreisen.“
Zum Abschluss seiner Rede kritisierte Soldan die einseitige Berichterstattung zu den Sitzungen des Mobilitätsausschusses, die die Diskussionen zu komplexen Verkehrsthemen stark verkürzen oder verzerren. „Wer wirklich an den Details interessiert ist, muss zu den Ausschusssitzungen kommen, denn die Berichterstattung
in der örtlichen Presse ist häufig nicht objektiv und teils sogar falsch,“ so Soldan.
Die FDP-Fraktion plädiert weiterhin für eine offene, transparente Diskussion über die zukünftige Mobilität in Lüneburg, die alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und nachhaltige, realistische Lösungen bietet.