Bleckeder Kleinbahn: FDP fordert Reaktivierung der Strecke Lüneburg–Bleckede

Zug der Bleckeder Kleinbahn an der Haltestelle Erbstorf Ziegelei, Menschen winken, FDP-Fahne, Sonnenschein, Familienatmosphäre

Am heutigen Tag der Reaktivierung wurde auf der Strecke Lüneburg–Bleckede mit einer Sonderfahrt der Bleckeder Kleinbahn ein deutliches Zeichen gesetzt: Die Menschen in Stadt und Landkreis Lüneburg wollen die Rückkehr des regulären Schienenverkehrs zwischen Elbe und Ilmenau. Der FDP-Kreisverband Lüneburg unterstützt dieses Anliegen mit Nachdruck und fordert das Land Niedersachsen auf, die Strecke endlich prioritär in das Reaktivierungsprogramm aufzunehmen.

„Wir erleben heute keinen Rückblick in die Vergangenheit, sondern einen Blick nach vorn. Die Reaktivierung der Bleckeder Kleinbahn ist ein zukunftsgerichtetes Infrastrukturprojekt, das gleich mehrere Probleme gleichzeitig lösen kann: bessere Anbindung im ländlichen Raum, klimafreundliche Mobilität und regionale Wertschöpfung“, so Cornelius Grimm, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Lüneburg und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat der Hansestadt.

Anschluss für Stadt und Land – auch für Ebensberg

Besondere Bedeutung hat die Strecke auch für den Lüneburger Stadtteil Ebensberg, der über den Haltepunkt Erbstorf Ziegelei direkt angebunden werden könnte. „Das ist nicht irgendein Bahnprojekt. Das ist konkrete Daseinsvorsorge für die Menschen vor Ort – etwa für Schüler, Berufspendler und ältere Menschen, die ohne Auto unterwegs sein wollen oder müssen“, so Grimm weiter. Die Anbindung von Ebensberg wäre ein echter Mobilitätsgewinn für die Oststadt und ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende vor Ort.

Fehlende Priorisierung durch das Land

Trotz aller regionalen Unterstützung befindet sich die Strecke Lüneburg–Bleckede derzeit nur in Stufe 2 des Reaktivierungsprogramms des Landes Niedersachsen. Das bedeutet: Sie wird weiterhin lediglich auf ihre grundsätzliche Förderfähigkeit geprüft, während andere Strecken längst weiter priorisiert wurden. Dies kritisiert die FDP scharf.

„Dass eine betriebsfähige Strecke mit einer engagierten Betreiberin wie der AVL, mit touristischem Potenzial, mit wachsendem Wohnraum im Einzugsgebiet und mit politischem Rückhalt auf allen Ebenen nicht aktiv gefördert wird, ist unverständlich“, erklärt Grimm. „Das ist ein Beispiel dafür, wie gute Ideen in der Verwaltungsschleife hängenbleiben, obwohl sie sofort Wirkung entfalten könnten.“

FDP-Forderungen: Vom Aktionstag zum Ausbau

Die FDP Lüneburg fordert konkret:

  1. Die Einstufung der Strecke in Stufe 3 oder 4 des Landesprogramms, um eine konkrete Planungs- und Finanzierungsgrundlage zu schaffen.
  2. Die Erstellung eines belastbaren Betriebsmodells, das touristische Fahrten mit einem alltagstauglichen ÖPNV-Angebot verbindet.
  3. Den Ausbau der Haltepunkte, insbesondere Erbstorf Ziegelei, um Wohngebiete wie Ebensberg wieder direkt ans Schienennetz anzubinden.
  4. Die Einbindung der Strecke in das regionale Mobilitätskonzept, z. B. durch Anschluss an Busverbindungen und die Integration ins Landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP).
  5. Die Bereitstellung von Mitteln für den Infrastrukturerhalt, insbesondere zur Sanierung der Gleise, Brücken und Bahnübergänge – wie von der AVL mit rund 10 Millionen Euro beziffert.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Die FDP spricht sich zudem für ein stärkeres Zusammenspiel aller politischen Ebenen aus – von Stadt und Kreis über das Land bis zum Bund. „Die heutige Fahrt war nur möglich, weil sich viele Ehrenamtliche engagiert haben. Aber Infrastruktur ist keine Frage des Ehrenamts. Sie ist eine staatliche Kernaufgabe. Es darf nicht sein, dass das Land ein solches Projekt über Jahre in die Warteschleife schiebt, während es gleichzeitig Milliarden für neue Verkehrsprojekte ausgibt, die kaum schneller realisiert werden können“, so Grimm.

Das klare Signal vom heutigen Aktionstag lautet aus Sicht der Freien Demokraten:
Die Region will die Bahn zurück. Jetzt liegt der Ball in Hannover.

Haltepunkt Boltersen